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...engagiert sich

  • AIDS-Hilfe Frankfurt verurteilt queerfeindlichen Angriff auf der Zeil: „Keine No-Go-Areas für LSBTIQ+ im Herzen der Stadt“

    Am vergangenen Sonntagabend, 15. November 2020, ereignete sich auf der Zeil vor dem Einkaufszentrum MyZeil ein queerfeindlicher, körperlicher Angriff gegen eine 20-jährige Person durch mehrere Menschen.

    Die AIDS-Hilfe Frankfurt (AHF), seit Jahrzehnten eine Frankfurter Institution für queeres Leben und die Belange von LSBTIQ+-Menschen, verurteilt diesen Angriff auf die Unversehrtheit einer Person aufgrund ihrer für die Täter*innen nicht konformen Lebensweise aufs schärfste.

    Jessica Purkhardt, Vorstandsmitglied der AIDS-Hilfe Frankfurt sagt dazu: „Einmal mehr erschüttert eine queerfeindliche Gewalttat die LSBTIQ+-Community. Diesmal nicht in Berlin oder Dresden, sondern in unserer Stadt Frankfurt. Dass es Menschen gibt, die queeren Menschen Gewalt antun, wissen wir. Berichte darüber erreichen uns auch in Frankfurt mehrfach im Jahr. Betroffen macht uns aber zusätzlich, dass bei der Gewalttat vom zurückliegenden Wochenende nur die wenigsten Umstehenden darin Unrecht erkannt haben und eingeschritten sind.“

    Wenig überraschend sei es aber, dass sich dieser Übergriff ausgerechnet auf der Zeil und damit unweit der Konstablerwache ereignet habe, sagt Purkhardt. „Die Konstablerwache in der Frankfurter Innenstadt ist einer der öffentlichen Orte, an denen für unterschiedliche Menschen ein unterschiedliches Maß an Freiheit möglich ist. Menschen, die als lesbisch, schwul oder trans* gelesen werden können, haben dort weniger Freiheiten und müssen mehr auf sich achten als andere. Viele meiden in den Nachtstunden auch diesen Bereich, um verbalen oder körperlichen Anfeindungen aus dem Weg zu gehen“, erklärt Purkhardt. Und weiter: „In einer Stadt darf es aber keine No-Go-Areas für bestimmte Menschengruppen geben. Eine Stadtgesellschaft darf es nicht hinnehmen und muss sich dagegen wehren, dass ein Teil von ihr Orte im Herzen der Stadt nach Einbruch der Dämmerung sicherheitshalber meiden muss. Wir erwarten deshalb, dass der aktuelle Gewaltübergriff auf einen queeren Menschen nun in der öffentlichen Diskussion und bei den Sicherheitsbehörden zum Anlass genommen wird, die Sorgen der LGBTIQ+-Community angemessener zu berücksichtigen.“

    Die sichtbare Präsenz von Polizei auch in den Nachtstunden, die in unsicheren Situationen ansprechbar ist, nennt Jessica Purkhardt als einen wichtigen Baustein, um sowohl die subjektive als auch die objektive Sicherheit – nicht nur für LGBTIQ+-Menschen – in diesem Bereich zu stärken.

    „Auf der Fußgängerampel an der Konstablerwache leuchten händchenhaltende, gleichgeschlechtliche Paare, im Herzen des queeren Bermudadreiecks drückt ein in Regenbogenfarben gestalteter Kreisel aus, das LGBTIQ+ dort besonders willkommen sind. Als Vorstand der AIDS-Hilfe Frankfurt drängen wir darauf, dass eine Stadt, die solche Symbole setzt, auch dafür eintritt, dass gleichgeschlechtliche Paare dort tatsächlich unbehelligt Hand in Hand laufen können und queere oder transidente Menschen keine verbale und körperliche Gewalt erfahren“, fordert Jessica Purkhardt abschließend.

  • Arbeiten am Ort des Grauens

    Derzeit arbeite ich im Wald von Biķernieki an einem Ort des Grauens. Mehr als 35.000 Menschen - jüdische Familien, politische Häftlinge und sowjetische Kriegsgefangene - wurden hier erschossen. Ihre Leichen wurden in 55 Massengräbern verscharrt, später wieder ausgegraben, verbrannt, ihre Knochen zermahlen und hier im Gelände verstreut.

  • Arbeitseinsatz in Litauen - Die Namen der Gefallenen

    Es ist höchste Zeit, dass ich euch erzähle, was wir hier bei dem Arbeitseinsatz des Volksbundes Deutsch Kriegsgräberfürsorge in der litauischen Hafenstadt Klaipėda eigentlich machen. Bereits in den ersten Tagen des Ersten Weltkrieges wurde ein Soldatenfriedhof angelegt. Nach dem Krieg wurde er dann an den Ort verlegt, an dem wir heute arbeiten.

  • Arbeitseinsatz in Litauen - Stählernes Engagement

    Meine Arbeit auf dem deutschen Kriegsgräberfriedhof im litauischen Klaipeda geht weiter. Dieses Mal braucht es dafür einen eisernen Willen und kreative Ideen. Denn die schweren schmiedeeisernen Zäune müssen repariert und aufgearbeitet werden. Ein langes Stück Zaun auf der Seite zur viel befahrenen Hauptstraße ist sehr verrostet und droht völlig kaputt zu gehen. Jeden Winter werden auf der Straße große Mengen Streusalz verwendet. Die sind jedoch gefährlich für das Metall der Zäune. Es muss viel Rost abgeklopft und mit Drahtbürsten abgerieben.

  • Arbeitseinsatz in Litauen - Zurück in Masuren

    Ich bin auf dem Weg zu einem Freiwilligen Arbeitseinsatz für den Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge. Drei Tage dauert die Anreise an unseren Zielort im litauischen Klaipėda. In deutscher Sprache hieß die Stadt früher "Memel" und war eine wichtige Stadt in der Provinz Ostpreußen vor dem Zweiten Weltkrieg.

  • Arbeitseinsatz Litauen - 3 Tage Fahrt zur Arbeit

    Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge ist eine humanitäre Organisation. Er widmet sich im Auftrag der deutschen Bundesregierung der Aufgabe, die Gräber der deutschen Kriegstoten im Ausland zu erfassen, zu erhalten und zu pflegen. Hier unterstützen mehrmals im Jahr auch Freiwillige bei ehrenamtlichen Arbeitseinsätzen im Ausland. Der erste in diesem Jahr führt in die litauische Hafenstadt Klaipeda.

  • Athens Pride 2019

    "The street tells our story" ist das Motto dieses Jahr auf dem Athens Pride und wir tanzen vom Syntagma-Platz in großer Vielfalt, Hitze und Lautstärke durch die Stadt.

    Athens Pride 2019 The street tells our story

  • Deutschland: Drei Tage Fahrt zur Arbeit

    Heute hat meine Fahrt zur Arbeit begonnen. Anders als bei anderen Pendlern dauert sie bei mir dieses Mal drei Tage. Denn ich werde bei einem Freiwilligen-Arbeitseinsatz des Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge in litauischen Kleipėda, dem ehemaligen deutschen Memel, teilnehmen. Zwei Wochen lange soll dort mit 25 anderen Kolleginnen und Kollegen ein 1955 errichteter Friedhof für Kriegstote des zweiten Weltkrieges gepflegt und wieder hergestellt werden.

  • Ein Tag im Memelland

    Endlich Wochenende. Bei den Arbeitseinsätzen des Volksbundes Kriegsgräberfürsorge leistet man mitunter von Montag bis Freitag sehr anstrengende körperliche Arbeit. Belohnt wird das mit den Ausflügen in die Umgebung, bei der die Arbeit auf dem Friedhof in einen Zusammenhang zu der Umgebung und ihrer Geschichte gesetzt wird. Das Memelland ist voll von Geschichte. Heute durften wir eine Stunde länger schlafen und erst um 9 Uhr fuhr der Bus ab Richtung Süden.

  • GAB-Magazin: "ERMIS beim Athens Pride"

    [...] "Unterstützung beim Projekt „Athens Pride“ erfuhr ERMIS dabei von den Aktivistinnen Jessica Purkhardt und Harpreet Cholia. [...]"

    Der ganze Artikel auf GAB-Magazin am 6. Juni 2018

  • Halbzeit in Ysselsteyn

    Obwohl es die ganze Nacht hindurch stark geregnet hatte, zeichnete sich durch den Morgennebel ein blauer Himmel ab. Die Gelegenheit war günstig und so nutzte ich die Zeit zwischen Frühstück und Arbeitsbeginn, um auf dem Soldatenfriedhof einige Fotos zu machen. Morgensonne, die durch den Nebel scheint, wirkt immer gut.

  • Im Oorlogsmuseum Overloon Manchmal muss man auch mal mit der Faust auf den Tisch hauen

    Zum Glück haben wir heute nur am Vormittag gearbeitet, denn ab Mittag setzte starker Regen ein. Weil sich das schon am frühen Morgen abzeichnete, haben ich mit Rudi entschieden, dass wir erst gar nicht mit dem Verfugen anfangen, sondern zunächst eine überlaufende Regenrinne am Versorgungsgebäude der Jugendbegegnungsstätte reinigen. Es stellte sich heraus, dass die Regenrinne voll mit vermodertem Laub war. Außerdem hatte sie nicht genug Gefälle um das Regenwasser zum Fallrohr hin ablaufen zu lassen. Als die Rinne gereinigt war, lief das Wasser außen am Fallrohr nach unten. Denn mutmaßlich sind auch die Kanalrohre im Boden verstopft, so dass das Wasser im Fallrohr steht. Als ich den Blick schweifen ließ bemerkte ich, dass auch die Regenrinnen der anderen Unterkunfts-Bungalows verstopft waren. Wir dehnten deshalb unserer Reinigungsarbeiten auf alle Gebäude aus. Überall lag noch das Laub des ganzen Jahres drin. Viele waren schon durchgerostet und nirgends floss das Wasser richtig ab.

  • Italien: Aquarellpanorama

    Am Morgen recherchiere ich noch etwas Hintergründe für meine nächste Kolumne im GAB-Magazin. Die Ergebnisse wirbeln dann leider alles, was ich mir gestern bereits vorgenommen hatte zu schreiben um. Das Thema „No Cops at Pride“ ist doch vielschichtiger als ich angenommen hatte und auch meine Haltung bedarf einer weiteren Reflexion.

    Über dem Gebirge hängen unübersehbare Regenwolken und nach dem Öffnen von Jalousien und Fenstern höre ich auch das Donnern.

  • Italien: Baden im Lago di Bilancino Der Lago di Bilancino

    Morgens beladen wir am Hauptgebäude des Friedhofs an den Fahrzeug- und Gerätegaragen den Anhänger meines Traktors mit den Motorsensen, Ersatzteilen und Benzinkanistern und ich fahre dann alles an den Arbeitsort des Tages. Dabei fahren einige Leute stehend entweder vorne bei mir auf dem Traktor oder hinten auf dem Anhänger mit und ich fühle mich an Aufnahmen erinnert, wo amerikanische Farmerihre mexikanischen Landarbeiter zur Arbeit auf ihre Felder fahren. Mit dem entscheidenden Unterschied, dass ich auch zu diesen Landarbeitern gehöre und heute ebenfalls mit dem Freischneider zwischen den Gräbern im Einsatz sein werde.

  • Italien: Der erste der letzten Tage

    Dieser Tag ist der erste von den letzten Tagen dieses Arbeitseinsatzes. Die Routine der vergangenen eineinhalb Wochen ist durchbrochen, denn nun ist nicht mehr jede Menge Material mit dem Traktor den Berg hinaufzufahren, sondern nur noch die wenigen Kollegen, die die Steine rücken sind mit Werkzeug zu versorgen. Danach kann ich den Traktor abstellen und mich mit meinem Laptop hinter unsere Versorgungshütte setzen und meinen Redebeitrag für die Abschlussveranstaltung dieses Arbeitseinsatzes vorbereiten. Unser Teamleiter Detlef hat sich gewünscht, dass ich am Freitag chronologische Auszüge meiner Tagebucheinträge der zurückliegenden zwei Wochen vorlese und ich möchte sie noch etwas editieren, damit die gelegentlich Ironie in den Texten, die Pietät des Anlasses nicht überdeckt.

  • Italien: Entspannung Die Krypta im Bergmonument des Soldatenfriedhofs Futa-PAss

    Heute fand die Abschlussveranstaltung unseres Arbeitseinsatzes auf dem Soldatenfriedhof Futa-Pass statt. Ich hatte heute Anteil am Ablauf, denn nach der Ansprache unseres Teamleiters Detlef und den Dankesworten des Friedhofsverwalters sollte ich chronologische Auszüge der letzten zwei Wochen aus meinem Reisetagebuch vorlesen. Zunächst absolvierten wir aber noch den Fototermin, an der Stelle, die ich dafür gestern ausgesucht hatte. Die Perspektive funktionierte genauso, wie ich es mit vorgestellt hatte und glücklicherweise kamen rechtzeitig noch zwei Wanderer vorbei, die ein Foto von uns machen konnten, auf dem wir alle drauf sind.

  • Italien: Hubschraubereinsatz auf dem Friedhof

    Manchen meiner Kameradinnen und Kameraden bei diesem freiwilligen Arbeitseinsatz auf dem Soldatenfriedhof Futa-Pass sehe ich an, dass sie gestern erst nach Mitternacht ins Bett gekommen sind. Auf der etwa 20-minütigen Busfahrt hinauf zum Futa-Pass war es heute Morgen außergewöhnlich ruhig. Wie an den anderen Tagen auch beginnen wir mit dem Freischneiden der Grabsteine und ich mache einige Transportfahrten mit dem Traktor.

  • Italien: Müde und pedantisch

    Wenn man morgens müde aufwacht, lässt das einiges auf den weiteren Tagesverlauf schließen. Heute musste ich mich durch den Tag quälen. Die Truppe mit den Motorsensen hat sich auf die oberste Stufe der Bergspirale hochgeschnitten und steht kurz vor dem Abschluss ihres Gesamtwerks. Die beiden Kleingruppen, die die Grabpultsteine wieder ausrichten sind weit im Gelände verteilt und ich muss sie immer erst suchen. Nach dem Mittagessen gelingt es mir tatsächlich einige Momente im Traktorsitz in menschenunmöglicher Haltung einzunicken, bis dann schon der nächste Kollege wieder an meiner Seite steht und einen Fahrauftrag für mich hat.

  • Italien: Nichts fehlt

    Ein letztes Mal steige ich heute Morgen am Friedhofseingang aus dem Bus, belade den Traktoranhänger mit zwei Motorsensen, einem Kanister Sprit und dem restlichen Zubehör, fahre gemütlich durch das kleine Wäldchen am Fuß des Friedhofsberges und den Hang hinauf durch die sonnenbeschienenen Gräberfelder. Der heutige Tag ist weitegehend dem morgigen gewidmet, an dem die Abschlussgedenkfeier des Arbeitseinsatzes stattfinden wird. Mit Einsatzleiter Detlef gehe ich hinauf zur Krypta und wir überlegen, wie wir das Abschlussfoto inszenieren wollen. Ich schaue es mir das Gipfelmonument von mehreren Seiten aus, mache Probeaufnahmen bei dem Sonnenstand, den wir auch morgen Vormittag haben werden und das Ergebnis steht bald fest.

    Der Soldatenfriedhof Futa-Pass
    Über den Soldatenfriedhof Futa-Pass läuft Granitmauer spiralförmig den Berg hinauf und endet in einer monumentalen Spitze

    Später kann mir noch etwas Zeit nehmen, um an meinen Texten zu arbeiten. Um halb zwölf starte ich dann ein letztes Mal den Traktor lade alles auf, was noch hinunter zu den Garagen der Friedhofsverwaltung zu bringen ist und holpere mit Susanne hinten auf dem Anhänger auf die andere Seite des Friedhofs, dann rechts ab zu den Komposthaufen, durch das kleine Wäldchen bis vor den großen Dieseltank. Hier verabschiede ich mich von meinem Gefährt.

    Den Nachmittag habe ich zur freien Verfügung und verbringe ihn bei geschlossenen Rollläden und eingeschalteter Klimaanlage auf dem Bett sitzend, in Arbeit vertieft.
    Am Abend gibt es dann zum Abschluss noch einmal unser Wunschmenü und wirklich werden unsere liebsten Pastagerichte der letzten beiden Wochen hintereinander in drei aufeinanderfolgenden Gängen serviert.

    „Was wird dir fehlen“, geht die Frage um. Wir überlegen eine Weile und kommen zu dem Schluss, dass einem auch nichts von hier zu Hause fehlen kann, ohne, dass es bedeutet, dass auf dieser Reise irgendetwas schlecht war. Das halte ich für das bestmögliche Ergebnis einer solchen Reise.

  • Italien: Paella Toscana

    Mitten in der Nacht erwachte ich und haderte etwa eine Stunde mit der Sinnhaftigkeit dieses Arbeitseinsatzes auf dem Kriegsgräberfriedhof Futa-Pass. Dort sind neben dem deutschsprachigen Verwalter noch drei einheimische Gärtner angestellt. Es scheint, als sei uns gar keine Sonderaufgabe zugedacht, die die zweiwöchige Anreise mit der zusätzlichen Arbeitskraft von 20 motivierten Freiwilligen rechtfertigt. Es ist ein Holzhaus zu streichen, in dem Jugendliche untergebracht werden können. Darüber hinaus sind am Wohnhaus des Verwalters Verschönerungsarbeiten mit Farbe vorzunehmen, deren Ergebnis er nur noch drei Monate genießen kann, denn dann geht er in Rente.

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