Reisetagebuch

Italien/Österreich: Heimfahrt

Heute traten wir die Heimreise an. Schon in Italien verabschiedete ich mich von einigen Teilnehmern des Work Camps, die separat abeisten. Ich freute mich auf die Fahrt, denn hier konnte ich in aller Ruhe viele Dinge am Laptop aufarbeiten, die in den letzten Wochen liegen geblieben waren. Nur mein Rücken machte mir zu schaffen. Die Matratze im Hotel, das Geholpere auf dem Traktor und nun das lange Sitzen im Bus hat meinem Rücken nicht gutgetan. Wir schieben uns lange durch den zähfließenden Verkehr und den Stau, den einmal ein Auffahrunfall und später der Brenner-Pass verursacht.

Von unserem Mittagessen gestern im Restaurant auf dem Futa-Pass habe ich mir zwei halbe Scheiben Brot mit Wurst mitgenommen. Sehr appetitlich, doch als ich die ein eine Serviette eingewickelte Stulle am späten Nachmittag aus dem Rucksack hole, hat sich der Duft von Cucina Italiana in den Geruch von nicht ganz stubenreinem Hund gewandelt. Ich darf hier morgen keinesfalls den Fehler machen, dem Hunger nachzugeben und mein Wurstbrot im Bus während der Fahrt essen. Das würde abscheulich riechen und mir zum Abschluss noch einmal den Unmut meiner Mitreisenden zuziehen.

Am Nachmittag nach vier Uhr erreichen wieder das Hotel zum Goldenen Löwen in Kufstein. Nachdem ich mein Zimmer bezogen habe, spaziere ich zur Parkgarage und suche mein Motorrad. Nach zwei Wochen und nur noch mit der vagen Erinnerung an eine Parkplatznummer mit 6 oder 7 finde ich es trotzdem schon in weniger als zehn Minuten. Ich lasse den Motor kurz an. Das klappt reibungslos. Die beiden Seitenkoffer nehme ich gleich mit hoch ins Hotelzimmer. Dort belade ich sie, hole dann morgen das Motorrad direkt vor die Tür und hänge sie da an. Dieses Mal habe ich mein Motorrad übrigens besonders kostengünstig untergestellt. Für zwölf Euro erhalte ich an der Hotelrezeption eine Ausfahrtkarte. Bei der letzten Reise nach Litauen, in deren Verlauf ich mein Motorrad für zwei Wochen in einer Miet-Garage abgestellt hatte, kostete mcih das acht Euro – pro Tag!

Die Festung Kufstein
Auf der Festung steht die größte Freiluftorgel der Welt. Sie wird immer mittags um 12 Uhr und in den Sommermonaten Juli und August zusätzlich um 18 Uhr gespielt. Die Stückauswahl ist dabei sehr freimütg und trotz der langen Tradition keineswegs verstaubt.

Um 18 Uhr beginnt wieder die Freiluftorgel auf der Festung Kufstein ihr Konzert. Die ersten zwei Stücke erkenn ich nicht, dann folgt Offenbachs Barcarole, danach Zorbas Sirtaki. Das ist wirklich mutig und zeigt, dass diese musikalische Tradition hier noch keineswegs angestaubt ist.

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Jessica Welt

Seit etwa drei Jahren lasse ich auf meinen Reisen einen GPS-Tracker mitlaufen und füge alle zurückgelegten Routen in diese Karte ein. Strecken, die ich auf dem Landweg zurückgelegt habe, kennzeichne ich orange, welche, die ich zu Fuß gelaufen bin in grün und die, die ich auf dem Wasser per Boot oder Schiff bewältigt blau.