Mehr Selbstbestimmung wagen - Meine November-Kolumne im GAB-Magazin

Zwei transgeschlechtliche Menschen gehören dem Bundestag nun an. Sie sind dort dem Vernehmen nach möglicherweise nicht die Ersten ihrer Art, aber die ersten geouteten. Das Bohei, das um ihren Einzug in das Hohe Haus gemacht wird, zeigt vor allem, wie unerfahren unsere Gesellschaft und ihre Institutionen im Umgang mit geschlechtlicher Vielfalt sind. Es gibt keine verlässlichen Zahlen darüber, wie viele Menschen sich in Deutschland als Trans* identifizieren. Jedoch legen die Zahlen der jedes Jahr nach dem sogenannten Transsexuellengesetz vollzogenen Vornamens- und Personenstandsänderungen nahe, dass allein hier mit einigen Hunderttausend Personen zu rechnen ist, wobei nicht einmal alle diesen formaljuristischen, teuren und demütigenden Weg bestreiten wollen. Die Existenz dieser vielen Menschen war bisher im höchsten deutschen Parlament jedoch nicht sichtbar. Das Prinzip der repräsentativen Demokratie zeichnet sich eigentlich besonders durch die proportionale Vertretung aus, die gewährleisten soll, dass Minderheiten im politischen Prozess mehr Gehör und Berücksichtigung finden. Allerdings eben nur, wenn sie auch tatsächlich in den Parlamenten vertreten sind. In diesem Sinne ist dieser Bundestag ein großes Stück gerechter geworden, denn so trans* war er noch nie.

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