Nach der Rückkehr aus dem guten Restaurant gestern Abend, lag auf einmal eine kleinere Segelyacht neben uns. Drei junge Franzosen hatten bei der Einfahrt in den Hafen im Dunklen eine Leine in ihren Antriebspropeller bekommen und mussten manovierunfähig bei uns längsseits gehen. Alleine trauten sie sich nicht, ihr Boot an den Steg zu verholen. Unsere Crew half ihnen aber dann dabei und die Erleichterung war der französischen . Besatzung anzumerken. Am nächsten Morgen traf ich dann die junge Frau, die Teil der Crew war im Waschhaus, wo sie gerade sich und ihrem Neoprenanzug das Hafenwasser abgewaschen hatte, durch das sie hinab zur Motorschraube ihres Schiffs getaucht war, um die aufgewickelte Leine aus der Schiffsschraube zu entfernen.
Der Segeltag begann mit einem Telefonanruf beim funkärztlichen Beratungsdienst in Cuxhaven. Vorher hatten wir das dafür vorgesehene Formular für die Beratung aus der Ferne ausgefüllt und einen typischen Bordunfall angenommen, bei dem ein Crewmitglied vom herumschlagenden Baum des Großsegels am Kopf getroffen worden war und nun Symptome eines Schädel-Hirns-Tramas aufwies.
Nachdem diese Übungseinheit abgeschlossen war, hieß es "Leinen los" und die Segelyacht Logoff lief aus dem Hafen von L'Herbaudiére aus.
Mit zunächst ordentlicher Schräglage sind wir heute Morgen von der Île de Houat Richtung Südosten aufgebrochen. In einer sehr ruhigen Nacht vor Anker habe ich fast neun Stunden geschlafen und so das Schlafdefizit des Anreisetages wieder aufgeholt. Beim aufholen des Ankers lernte ich auch das erste Mal die Ankerkettenwaschanlage kennen. Zunächst hielt ich das für einen üblen Scherz, ähnlich wie das "Kielschwein". Allerdings ist es tatsächlich ein kleiner sprudelnder Wasserstrahl vorne an der Ankerwinde, der mit Seewasser Schlamm und Sand von der einlaufenden Ankerkette spült. Sachen gibt's!