Heute geht es endlich richtig auf die Straße. Der Stadtverkehr in Fort Worth ging mir nämlich schon ganz schön auf die Nerven. Schon vor acht Uhr morgens sitze ich im Auto und stelle das Navi auf den Ort Wichita Falls ein. Dort will ich Mittagspause machen und bei Willies's Place zu Mittag essen. Ursprünglich wollte ich heute noch einen Besuch im National Vietnam War Museum in Weatherford, Texas unternehmen. Aber das hat heute gar nicht auf, deswegen muss ich das verschieben. Also kann ich gleich bis zum meinem heutigen Tagesziel durchfahren: Amarillo im Texas Panhandle, dem schmalen Streifen der zwischen New Mexico und Oklahoma.
Ich vermeide dabei die Interstate-Schnellstraße und fahre auf dem Highway 287, damit ich mehr zeit habe mir die Landschaft anzuschauen. Für mich ist diese Fahrt durch das flache Texas Entspannung pur.
Gestern hat es leider nicht geklappt das Auto abzuholen, das ich bei der Autovermietung reserviert hatte. Heute Morgen habe ich aber gleich angerufen und Bescheid gesagt, dass ich komme und es abhole. Mein Motel hat nicht die besten Bewohner. Ein ziemliches Gesindel hat sich hier teilweise eingemietet und heute früh hat sich gleich ein schwarzes Paar auf der Straße schreiend geprügelt. Ich nin mit einem Uber-Taxi zur Autovemietung gefahren und habe einen schönen, nagelneuen Mazda bekommen. Aber weil ich das Auto gestern nicht abgeholt habe, haben sie mir gleich mal 190 Euro aufgeschlagen. Weil sich angeblich die Preise geändert haben. Das ist Halsabschneiderei und die Autovermietung Budget kann mir ab jetzt gestohlen bleiben.
Durst ist schlimmer als Heimweh, heißt es. Nun bin ich erst einige Tage auf dieser Reise durch Nordamerika unterwegs, deswegen ist das Heimweh ohnehin noch nicht so ausgeprägt. Aber der Durst ist gewaltig. Auf Platz zwei der dringendsten Bedürfnisse kommt der Hunger. Zum Glück habe ich heute Morgen schon den Hauptbahnhof von Chicago erreicht und hier einige Stunden Aufenthalt bis zu meiner Weiterfahrt. Über die Straße rüber liegt eines der beliebtesten Frühstücksrestaurants dieser Gegend: Lou Mitchell’s.