Okay, ich wäre soweit.
Ich möchte Sie nur darauf hinweisen, dass ich es problematisch finde, das jetzt an diesem Beispiel so monothematisch zu betrachten. Sie wissen, dass es in den Fünfziger- und Sechzigerjahren auch die sogenannten Halbstarkenkrawalle gab, die Schwabinger Krawalle feiern in diesen Tagen Jubiläum, zumindest Jahrestag. Dass wir genau hier über die Ahornstraße sprechen, finde ich einen ziemlich verengten Blick auf diese Thematik, weil gerade in der Ahornstraße ziemlich schnell gute Konzepte gegriffen haben. Es gab, wir haben es in der letzten sicherheitspolitischen Routine gehört, zahlreiche Veranstaltungen durch den Schutzmann vor Ort. Es gab zahlreiche Bürgerveranstaltungen. Es sind sogar Jugendliche auf die Polizei zugekommen und haben das Gespräch gesucht. Es wäre schön, wenn es an vielen Orten so gute und funktionierende Instrumente geben würde wie in Griesheim und da namentlich in der Ahornstraße.
Es war mehr als Schall und Rauch, als im Jahr 1815 der Tambora im heutigen Indonesien ausbrach, 150 Kubikkilometer schwefelige Asche hoch in die Atmosphäre schleuderte, die sich in der Folge als schmutziger Aerosol-Schleier rund um den ganzen Erdball legte und das darauf folgende Jahr 1816 in der Geschichtsschreibung zum „Jahr ohne Sommer“ mit kaltem Wetter und Missernten werden ließ. Dem Sommer im Corona-Jahr 2020 kann man meteorologisch hingegen kaum Vorwürfe machen. Dürre herrschte jedoch in gesellschaftlichen Lebensbereichen, deren Verfügbarkeit wir bis dahin als selbstverständlich angesehen hatten.
Der monatelange Shutdown von Kunst, Konzert und Bühnenspiel bescherte uns weitgehend einen „Sommer ohne Kultur“, wie niemand von uns ihn bisher gekannt hatte. Dort, wo es möglich ist, unternehmen Künstler*innen nun wieder erste zaghafte Gehversuche, um ihrem Publikum ihr Schaffen und Können zu zeigen. Allein die Organisation von Kulturveranstaltungen setzt dabei schon viel Kreativität voraus. Ohne Frage werden die kulturellen Events der kommenden Monate ungewohnt und umständlich erscheinen und wir sollten uns klar sein, dass sie nicht um der mageren staatlichen Alimentation willen stattfinden, sondern für den Applaus und Zuspruch des Publikums. So treu wie unsere Künstler*innen uns sind, sollten wir deshalb auch ihnen bleiben.
Die ganze Kolumne weiterlesen im GAB-Magazin
Es war mehr als Schall und Rauch, als im Jahr 1815 der Tambora im heutigen Indonesien ausbrach, 150 Kubikkilometer schwefelige Asche hoch in die Atmosphäre schleuderte, die sich in der Folge als schmutziger Aerosol-Schleier rund um den ganzen Erdball legte und das darauf folgende Jahr 1816 in der Geschichtsschreibung zum „Jahr ohne Sommer“ mit kaltem Wetter und Missernten werden ließ. Dem Sommer im Corona-Jahr 2020 kann man meteorologisch hingegen kaum Vorwürfe machen. Dürre herrschte jedoch in gesellschaftlichen Lebensbereichen, deren Verfügbarkeit wir bis dahin als selbstverständlich angesehen hatten.
Der monatelange Shutdown von Kunst, Konzert und Bühnenspiel bescherte uns weitgehend einen „Sommer ohne Kultur“, wie niemand von uns ihn bisher gekannt hatte. Dort, wo es möglich ist, unternehmen Künstler*innen nun wieder erste zaghafte Gehversuche, um ihrem Publikum ihr Schaffen und Können zu zeigen. Allein die Organisation von Kulturveranstaltungen setzt dabei schon viel Kreativität voraus. Ohne Frage werden die kulturellen Events der kommenden Monate ungewohnt und umständlich erscheinen und wir sollten uns klar sein, dass sie nicht um der mageren staatlichen Alimentation willen stattfinden, sondern für den Applaus und Zuspruch des Publikums. So treu wie unsere Künstler*innen uns sind, sollten wir deshalb auch ihnen bleiben.
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