Ich habe den ersten perfekten Tag auf Samsosir, der idyllischen Insel im Tobasee, hinter mir. Nach einer Nacht mit fast zehn Stunden Schlaf bin ich erst um viertel vor neun am Morgen aufgewacht. Wahrscheinlich bin ich nach dieser sechsten Nacht das erste Ma richtig ausgeschlafen. Es liegt sicherlich an meiner Wanderung, die ich gestern unternommen habe. Es ist für mich kein Geheimnis, dass ich nur gut schlafen, wen ich mich den Tag über etwas bewegt habe.
Es ist kaum zu glauben, dass ich noch vorgestern meine Zelte abbrechen und von der Insel Samosir im Tobasee flüchten wollte, um meine Ruhe im Dschungel in der Gegend von Ketambe in Nord-Sumatra zu finden. Heute, nach der vierten Nacht in Tuktuk, dem kleinen Ort an der Ostseite der Insel, spaziere ich zwei Stunden umher und überschlage mich innerlich mit Lobpreisungen für die Harmonie des Ortes und die Lebensfreude und den liebevollen Umgang der Batak-Bewohner miteinander. Gleichzeitig rechne ich im Kopf aus, wieviele Tage ich noch maximal hierbleiben kann, bis ich weiter in den Norden von Sumatra muss, um von dort in mehreren Etappen meine Heimreise anzutreten.
Seltsam, wie wankelmütig ich bin.
Die indonesischen Gäste in meiner Pension haben heute Nacht bis ein Uhr morgens lautstark gefeiert. Oder vielleicht haben sie auch einfach nur zusammen gesessen. Ich hatte einen Moment überlegt, ob ich mich darüber ärgern soll, aber im Grunde ist es genau richtig so. Immerhin ging es nur bis eins. Wenn ich mich zurück erinnere, wie oft wir ohne einen Gedanken an andere zu verschwenden bis zum Morgengrauen durchgesungen haben.