Litauen: Angebaggert

Heute war der schönste Arbeitstag bislang. Nach dem Wochenende mit den beiden Ausflügen ins Memelland und auf die Kurische Nehrung war ich sehr erholt und bin ausgeschlafen in den Tag gestartet. Heute sollten noch mal 12 Kubikmeter Mutterboden angeliefert werden und auch ein kleiner Radlader, um sich dieses Mal das stundenlange, ermüdende Schubkarren fahren mit hohem Personaleinsatz zu ersparen.

Ein Tag im Memelland

Endlich Wochenende. Bei den Arbeitseinsätzen des Volksbundes Kriegsgräberfürsorge leistet man mitunter von Montag bis Freitag sehr anstrengende körperliche Arbeit. Belohnt wird das mit den Ausflügen in die Umgebung, bei der die Arbeit auf dem Friedhof in einen Zusammenhang zu der Umgebung und ihrer Geschichte gesetzt wird. Das Memelland ist voll von Geschichte. Heute durften wir eine Stunde länger schlafen und erst um 9 Uhr fuhr der Bus ab Richtung Süden.

Litauen: Nicht mein Tag

Heute war nicht mein Tag. Ich hatte meine Schalung für das Zaunfundament gestern schon fertig gebaut und freute mich darauf, sie heute auszubetonieren. Gestern hatte ich beim Abendessen noch erklärt, wie wichtig es sei, den Beton nur erdfeucht anzumischen, denn nur so erhält er die größte Festigkeit. Als ich dann heute morgen das Gesagte in die Praxis umsetzen sollte, hatte ich gleich zu viel Wasser im Eimer und der Fertigbeton wurde eine sehr dünne Brühe.

Litauen: Angekommen am Kurischen Haff

Einige waren schon eine Weile wach, weil der Hahn, der neben dem Hotel wohnt, seiner frühmorgendlichen Aufgabe nachgekommen ist. Mit Ohrenstöpseln schlief ich aber bis kurz vor sieben und vermied es so, nicht einmal vom Wecker aus dem Schlaf geholt zu werden. Vor dem Nebengebäude des Hotels, das sicher früher mal der Stall gewesen war, warteten wir gut zwanzig Minuten. Dann kamen zwei junge Mitarbeiterinnen herbei geeilt, die man augenscheinlich gerade aus dem Bett geholt hatte. Offenbar gab es zwischen der Hotelleitung und unserem Einsatzleiter ein Missverständnis darüber, wann wir abfahren und zuvor frühstücken wollten. Im Handumdrehen hatten die beiden Frauen jedoch alles gerichtet und um neun Uhr begannen wir die letzte Etappe unserer dreitägigen Anreise zum Arbeitseinsatz für den Volksbund Kriegsgräberfürsorge im litauischen Klaipėda. Eine Weile schaukelten wir noch mit unserem Bus über die masurischen Landstraßen. Die russische Enklave Kaliningrad, das ehemalige Königsberg, liegt nun nördlich von uns und wir müssen beim polnischen Ort Suwalken durch den schmalen Korridor zwischen Weißrussland und dem Gebiet von Kaliningrad fahren.

Polen: Zurück in Masuren

Endlich geht es los und meine Vorfreude ist groß, als ich die Stufen der hinteren Bustür hochsteige. Es fühlt sich an, als wäre ich gerade erst ausgestiegen. Dabei ist es schon beinahe ein Jahr her, als ich mit dem letzten Arbeitseinsatz des Volksbundes mit diesem Bus unterwegs war. Wir fahren geradewegs nach Osten, deswegen suche ich mir einen Sitzplatz auf der linken Fahrzeugseite, um nicht ständig in der Sonne zu sitzen.