Óc Eo - Vietnams Antike

In den Jahrhunderten vor der Zeitenwende bauten die Kulturen Südostasiens enge Verbindungen zur Zivilisation Chinas im Norden und Osten und zu Indien im Westen auf. Diese Beziehungen waren von engen Handelsverknüpfungen geprägt. So war Südostasien besonders reich an seltenen und wertvollen Gütern wie Hölzern, Gewürzen, Metallen, Stoffen, Honig und Wachs um nur einige zu nennen.

{flickr photo=27852796689 align=left vspace=5 hspace=5} Im südlichen Teil des heutigen Vietnams, dem Mekong-Delta, waren diese Beziehungen besonders stark, wie viele archäologische Entdeckungen in dieser Gegend belegen. Allen voran die antike Stadt Óc Eo.

Abseits von der Architektur (denn nur wenig davon wurde bisher gefunden) zeugen die archäologischen Funde von Óc Eo von eigenständigen und hochentwickelten technischen Fähigkeiten der Bevölkerung bei der Herstellung von Werkzeugen und Alltagsgegenständen aus Stein, Keramik oder Metall. Schmuckringe, Halsketten und Armbänder aus Gold, Bronze oder Zinn, aus Halbedelsteinen oder Glassperlen belegen die kunsthandwerklichen Errungenschaften der sogenannten Óc Eo-Kultur.

In den ersten Jahrhunderten nach der Zeitenwende sind neben den südostasiatischen animistischen Traditionen auch die großen indischen Glaubensbewegungen des Buddhismus und Hinduismus in der Region weithin nachweisbar. Zahlreiche hochqualitative Statuen aus Stein oder Bronze von Buddha oder buddhistischen Gottheiten (Bodhisattvas) sowie die Hauptgötter des hinduistischen Pantheons wie Shiva, Vishnu oder Surya) zeigen den bedeutenden Einfluss indischer Religionen auf diese frühe Phase der Region.

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