Ein Tag wie ein Thrombosestrumpf

Der Flughafen Miami ist verwirrend. Denn obwohl ich dort eigentlich nur zwischenlande um einige Stunden später mit einem anderen Flieger meine Reise fortzusetzen, muss ich formal in die USA einreisen. Das bedeutet langes Schlangestehen. Der Beamte der US-Einwanderungsbehörde ist dafür sehr freundlich und spricht sogar Deutsch mit mir. Mein Koffer steht mit anderen neben einem Gepäckband. Den Schildern "Connections" folge ich so lange, bis ich kein weiteres mehr finde und sicher bin, dass es wohl auch keine weiteren gibt. Ich muss also nun wieder bei der kolumbianischen Fluggesellschaft Schlange stehen, um mich und den Koffer wieder neu einzuchecken. Die Lufthansa-Dame am Schalter in Frankfurt hatte bereits angedeutet, dass ich mein Gepäck am Internationalen Flughafen von Miami durch den Zoll tragen müsse, um es dann wieder neu aufzugeben. Ein sehr aufwändiges Verfahren.

Als es dann schließlich um kurz vor acht Uhr abends mit der 737 in Miami Richtung Kolumbien losgeht, bin ich schon ziemlich müde, kann aber immerhin auf den drei freien Plätzen der letzten Reihe fast den ganzen Flug über etwas schlafen. Bei der Ankunft in Cali muss ich noch einmal Schlange stehen, denn ich bin fast als letzte aus dem Flugzeug gestiegen. Am Ausgang wartet George von der Motorrad-Agentur in Cali mit Sean aus London, den er ebenfalls am Flughafen eingesammelt hat. Wir fahren in Calis Stadtteil Granada, wo unser Hotel auf uns wartet. Etwas scheint mit meiner Zimmerbuchung durch das Reisebüro nicht gestimmt zu haben, denn ich muss anders als Sean noch eine Weile an der Rezeption auf meiner Schlüsselkarte für das Zimmer warten. Erst um 2 Uhr morgens Ortszeit kann ich die Thrombosestrümpfe runterrollen und  mich aufs Bett werfen. Nach 26 Stunden Anreise fällt mir das Einschlafen dann sehr leicht.

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