Deutschland

  • Frohes neues Jahr
    Silvester 2017 habe ich alleine in einem fensterlosen Zimmer einer Absteige im vietnamesischen Mekong-Delta verbracht.
    Silvester 2018 in Tansania gab es im Kofferraum herbeigefahrene und danach selbstgeschlachtete Ziege, später eine Schießerei.
    Silvester 2019 beging ich ausgedörrt mit Lebensmittelvergiftung in Myanmar.
    Heute feiere ich mit Buffet im Familienkreis vorm Kamin und die Katastrophen-WarnApp sagt mir, dass ich da bleiben soll.
    OK.
  • Gluthitze - 5. Tag meiner "Heide-Inferno"-Tour

    Hätte ich geahnt, welche Temperaturen das Termometer heute erklimmen würde, wäre ich vielleicht doch schon etwas früher mit dem Motorrad aufgebrochen, statt mich im Hotelzimmer noch ewig von stetig eintrudelnden Emails aufhalten zu lassen. Im Grunde wäre es aber egal gewesen, denn schon um 11 Uhr herrschte ein Gluthitze über der Lüneburger Heide. Den Titel "Heide-Inferno" habe ich dieser Motorradtour urpsünglich gegeben, weil ich in ihrem Verlauf an Stationen vorbeikomme, die so furchtbar sind, dass sie alle auf die eine oder andere Weise mit dem Begriff Inferno bezeichnet werden dürfen. Der Gedenkort für die umgekommenen Feuerwehrmänner bei der Waldbrand-Katastrophe in der Lüneburger Heide im Jahr 1975. Dann jene Straßenbrücke bei Eschede, wo 1998 das schlimmste Zugunglück der deutschen Geschichte stattfand und vorgestern der Besuch des ehemaligen Konzentrations- und Kriegsgefangenenlagers Bergen-Belsen, in dem das zehntausendfache Leiden und Sterben die Hölle auf Erde war.
    Wie harmlos ist daran gemessen die heutige Erfahrung eines heißen Sommertages, der in Motorradschutzkleidung zwar belastend aber erträglich ist. Allerdings strahlte der Motorradantrieb auch während der Fahrt so eine Wärme ab, dass ich unwillkürlich die Füße auf den Fußrasten der Maschhine weiter nach außen stelle. Nur Dank der barmherzigen Landbevölkerung der Lüneburger Heide und der Wasserleitungen auf Friedhöfen habe ich heute auf dem Motorrad die 35,5° Grad, die mir während der Fahrt angezeigt wurden, überstanden.

  • Helfersyndrom

    "Moment, ich muss mal helfen", sagt der Geschäftsmann in sein Handy und legt es weg, um einer Frau den Kinderwagen in den Waggon zu wuchten.
    Im Hintergrund joggt ein Dutzend Ärzte und Ersthelfer zu einem durchgesagten Notfall in Wagen 27.
    Mit meinem Helfersyndrom bin ich im ICE heute nicht allein.

  • Olfaktorische Provokation

    Da vorne sehe ich das Viertelrund eines Döners alu-silbern glitzern, schräg gegenüber wird das erste hartgekochte Ei gepellt und nach Hausmacher Wurst roch es schon beim Einsteigen. Der ICE Berlin-Frankurt ist heute noch mehr als sonst eine olfaktorische Provokation.

  • Österreich/Deutschland: Kurzzeitig kriminell Das Hotel Goldener Löwe war in Kufstein sowohl auf der Hinreise als auch auf der Rückreise meine Unterkunft

    Das wäre ein blöder Abschluss einer Reise gewesen, die ich sogar als Urlaub bezeichnen würde. Obwohl ich das selten tue und ich auch zwei Wochen körperlich gearbeitet habe. Doch an einem der letzten Tage lag ich abends im Bett und dachte: „wie Urlaub“.

    Heute Morgen hatte ich die Idee das Motorrad schon aus der Tiefgarage zu holen, wo ich es vor zwei Wochen abgestellt hatte und zum Beladen vor das Hotel zu fahren.

  • Sprintstark

    Wegen "besetzter Gleise in Spandau" wird es mal wieder knapp. Aber die DDR-Läuferin Marlies Göhr schaffte die 100 Meter 1983 in 10,81 Sekunden. Langt also locker.Umstiegszeit

  • Unter Verdacht

    Im ICE per App eingecheckt und mich deshalb nicht gemeldet, als die Zugbegleiterin nach neu Zugestiegenen fragte.
    Seitdem wirft mir meine Sitznachbarin vorwurfsvolle Blicke zu.

    ICE Zug Bahn Zürich Kiel web