Österreich

  • Deutschland/Österreich: Motorradetappe nach Kufstein Festung Kufstein

    Bis es gestern anfing zu Gewittern hatte ich mich sehr unwohl gefühlt. Fast kränklich. Als sich der Himmel dann entlud, war es mit einem Mal besser und ich begann meine Motorrad-Koffer zu packen. Nachdem ich letzten Sonntag erst von der letzten Reise zurückgekehrt war, lag der Großteil meines Gepäcks noch griffbereit. Nur eine neue Zahnbürste packte ich ein. Ich fahre wieder mit dem Volksbund Kriegsgräberfürsorge auf einen freiwilligen Arbeitseinsatz. Dieses Mal ist der Futa-Pass zwischen Bologna und Florenz in Italien unser Ziel. Dort wird es heiß sein und die schweren Wanderschuhe können zu Hause bleiben. Ich plane nur mit Sportschuhen Motorrad zu fahren. Das ist nicht vernünftig, aber organisatorisch am praktischsten. Der Bus der Bundeswehr fährt dieses Mal von Hannover ab. Das würde bedeuten, dass ich erst dorthin fahren müsste, um zuzusteigen und dann die gleiche Strecke mit dem Bus wieder nach Süden zurücklegen würde. Außerdem bricht der Bus schon morgens um acht Uhr auf. Nur theoretisch könnte ich versuchen, morgens mit der Deutschen Bahn dorthin zu kommen. Aber das Risiko ist natürlich viel zu groß, dass ich dort zu spät ankomme. Ohnehin habe ich mir nach sehr vielen Enttäuschungen vorgenommen, auf das Angebot der Deutschen Bahn zu verzichten.

  • Italien/Österreich: Heimfahrt

    Heute traten wir die Heimreise an. Schon in Italien verabschiedete ich mich von einigen Teilnehmern des Work Camps, die separat abeisten. Ich freute mich auf die Fahrt, denn hier konnte ich in aller Ruhe viele Dinge am Laptop aufarbeiten, die in den letzten Wochen liegen geblieben waren. Nur mein Rücken machte mir zu schaffen. Die Matratze im Hotel, das Geholpere auf dem Traktor und nun das lange Sitzen im Bus hat meinem Rücken nicht gutgetan. Wir schieben uns lange durch den zähfließenden Verkehr und den Stau, den einmal ein Auffahrunfall und später der Brenner-Pass verursacht.

  • Italien/Österreich: Heimfahrt

    Heute traten wir die Heimreise an. Schon in Italien verabschiedete ich mich von einigen Teilnehmern des Work Camps, die separat abeisten. Ich freute mich auf die Fahrt, denn hier konnte ich in aller Ruhe viele Dinge am Laptop aufarbeiten, die in den letzten Wochen liegen geblieben waren. Nur mein Rücken machte mir zu schaffen. Die Matratze im Hotel, das Geholpere auf dem Traktor und nun das lange Sitzen im Bus hat meinem Rücken nicht gutgetan. Wir schieben uns lange durch den zähfließenden Verkehr und den Stau, den einmal ein Auffahrunfall und später der Brenner-Pass verursacht.

  • ÖSTERREICH: Mit dem Roller über die Alpen

    "Back on the road again" Weil mal wieder kein Elefant zur Hand war, habe ich heute die Alpen ganz unhistorisch mit dem Motorkraftrad überquert und übernachte jetzt in Österreich in einem Bauernhof auf einem Berggipfel in den Wolken.

  • Österreich/Deutschland: Kurzzeitig kriminell Das Hotel Goldener Löwe war in Kufstein sowohl auf der Hinreise als auch auf der Rückreise meine Unterkunft

    Das wäre ein blöder Abschluss einer Reise gewesen, die ich sogar als Urlaub bezeichnen würde. Obwohl ich das selten tue und ich auch zwei Wochen körperlich gearbeitet habe. Doch an einem der letzten Tage lag ich abends im Bett und dachte: „wie Urlaub“.

    Heute Morgen hatte ich die Idee das Motorrad schon aus der Tiefgarage zu holen, wo ich es vor zwei Wochen abgestellt hatte und zum Beladen vor das Hotel zu fahren.

  • Österreich/Italien: Wer rastet, der rostet

    Gestern goss noch ein kräftiger kühler Sommerregen über Kufstein herab, ich ließ die beiden Fensterflügel weit offen, während ich auf dem Bett saß und das Video über unseren Ausflug auf die Kurische Nehrung vor einer Woche in Litauen schnitt. Herrlich klare, kühle floss wie ein unsichtbarer Quell über die Fensterbank herein und ich fühlte mich so erfrischt, als badete ich in einem Bach.

    Heute Morgen frühstückte ich wie ein normaler Mensch und nicht wie ein Holzfäller, wie ich es letzte Woche in Litauen getan hatte. Mein Vorsatz ist hier maßvoller zu essen, sofern ich es in der Hand habe. Natürlich werde ich auch weiterhin nichts übrig lassen, was einmal  auf meinem Teller liegt. Sonst ist der Koch traurig und es gibt schlechtes Wetter.

    Warum sind in Italien die Leitplanken rostig?

    Um neun Uhr fahren wir in Kufstein ab in Richtung Italien. Ehe ich mich versehe haben wir die österreichisch-italienische Grenze überfahren. Eine interessante Beobachtung: Anders als in Deutschland oder Österreich sind ab dem italienischen Grenzpfosten augenblicklich die Leitplanken rostig.

    Guardrails Leitplanke Brennerautobahn Italien Suedtirol

    Rostige Leitplanken entlang der Brennerautobahn / Bild: Usien, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons

    Ich halte es für ziemlich unwahrscheinlich, dass man in Italien genau an einer Prestigeautobahn minderwertige Materialien verbaut hat. Tatsächlich sind die Leitplanken mit Absicht verrostet. Denn man hat hier speziellen Corten-Stahl benutzt. Der bekommt an der Oberfläche sofort eine dichte Rostschicht, die dann das darunterliegende Material dauerhaft vor weiterem Rost schützt. Auf der italienischen Brennerautobahn ist das besonders sinnvoll. Denn durch die Lage im Gebirge fällt dort mehr Schnee, es muss also mehr Streusalz benutzt werden. Dadurch würde der Leitplankenstahl besonders schnell Korrodieren. Cortenstahl hat aber an seiner rostigen Oberfläche eine Schutzsicht aus Sulfaten oder Phosphaten, die den Stahl weniger angreifbar machen.

    Corten-Stahl wird wegen seiner gleichmäßigen Rostschicht auch als gestalterisches Element genutzt. Ich finde, dass die rostbraunen Leitplanken der italienischen Brennerautobahn weniger von dem gewaltigen Gebirgspanorama ablenken, als es beispielsweise glänzende mit Zinküberzug tun würden. Corten ist übrigens ein zusammen gesetztes Kunstwort. Der Stahl weist CORrosion resistance (Korrosionswiderstand) auf und TENsile strength (Zugfestigkeit). Zussammengesetzt also COR-TEN.

    Dürre in der Po-Ebene?

    Doch diese metallurgische Neuerfindung fand bald ihr Ende. Die Leitplanken glänzten wieder und der Stau begann, doch die Verkehrslage entspannte sich, als wir den Garda-See hinter uns gelassen hatten. Zuhause hatte ich Berichte von großer Trockenheit in Italien gehört und erwartete ein braunes, ausgedörrtes Land. Der Fluss Po sei kurz davor trocken zu fallen und die Ernte in Gefahr. Als wir die Stadt Mantua auf der rechten Seite hatten und der Po vor uns lag, unterschieden sich die Felder, Wiesen und Wälder aber dem Anschein nach nicht, von denen, die ich unlängst bei meinen langen Motorradfahrten durch Mitteldeutschland gesehen hatte. Sicher, hier wie dort wird längst ausgiebig bewässert doch die Landschaft ist sommerlich grün und nur dort braun, wo das Getreide abgeerntet wurde. Als wir dann den Po überqueren führt er Wasser, doch es ist erkennbar, dass sein Flussbett höhere Pegel gewohnt ist. Wir verlassen über eine unsichtbare Grenze die Lombardei und erreichen die Emilia Romagna. Wenig später erscheinen die Berge des Apennins am Horizont. Ihr Gestein unterscheidet sich auch für das Auge des Laien offensichtlich von dem der Alpen. Es folgen einige lange Tunnel, die mich überflüssigerweise das GPS-Signal meiner Tracking-App verlieren lassen. Als wir wieder aus dem anderen Tunnelende auftauchen und die App wieder ein Signal bekommt, zieht sie einfach auf der Karte eine gerade Linie von Tunneleingang zu -ausgang. Das ist mir zu ungenau und ich breche in den Tunneln lieber die Aufzeichnung ab und starte unter freiem Himmel eine neue. Der zweite Streckenabschnitt, den ich mitschneide, ist dann nur noch 11 Kilometer lang dann erreichen wir den kleinen Ort Barberino die Mugello, der auf den Lago di Bilancino blickt.