Wir liegen in der Marina von Naxos und haben hier die erste Nacht verbracht. In Naxos muss der Anker im Hafenbecken geworfen werden, um den Bug zu halten. Der Wind weht stark, so dass wir eine zusätzliche Leine legen müssen. Schließlich haben wir auch Strom und Wasseranschluss bekommen. Für unsere 16-Meter-Yacht bezahlen wir pro Nacht gerade einmal 20 Euro.
Heute ist Montag und der Hafenmeister von Naxos wieder im Dienst. Gerade einmal 20 Euro bezahlten wir für den Liegeplatz mit unserer 16-Meter-Yacht pro Nacht. Das ist sehr günstig, verglichen mit anderen Marinas im westlichen Mittelmeer. Sofort bekamen wir den Landstrom angeschaltet und legten unser Kabel zum Schiff, um unsere Batterien wieder aufzuladen. Wir werden bis morgen hier liegen, denn draußen auf der Ägäis weht Starkwind mit über 22 Knoten. Das ist zuviel für meine Anfänger-Crew, die gerade einmal einen Segeltag hinter sich hat.
Bevor wir unseren Segeltörn durch die Kykladen beginnen, müssen wir zunächst für Proviant sorgen. Denn natürlich wollen wir auch in den schönen, Buchten mit ihrem türkisblauen Wasser ankern und uns selbst verpflegen. Viele übertreiben es aber beim Einkauf und überschätzen den Platz, der für die Lebensmittel auf einem Segelboot zur Verfügung steht. Oft halten sich frische Nahrungsmittel auch nicht so lange wie an Land und müssen dann entsorgt werden. Wir wollen uns deshalb auf ein Mindestmaß beschränken, ohne auf das Wesentliche zu verzichten. Als der Proviant an Bord ist, stechen wir in See und setzen Kurs auf Naxos. Die Crew hat kaum Segelerfahrung, deswegen müssen ist jeder Segeltag auch Segelschule. Heute fangen wir mit den Grundlagen an, setzen das Vorsegel und das Großsegel, lernen, wie man sie bedient und machen sogar schon die ersten Halsen. Den ohne sie, können wir nicht in den Hafen von Naxos segeln.
Dieser Tag begann um 7 Uhr. Die Wettervorhersage deutete an, dass heute gegen Mittag Starkwind herrschen sollten. Damit wir Naxos noch erreichen, bevor der Wind zu stark wird, bedeutete das, dass wir früh aufbrechen mussten. Das Manöver zum Ablegen hatten wir am Abend vorher schon durchgesprochen. Es klappte reibungslos. Wir warfen den Motor an, drehten mit dem Bugstrahlruder im Hafenbecken und fuhren hinaus auf das Meer. 40 Minuten nach dem Ablegen hatten wir bereits das Vorsegel gesetzt und waren schon die ersten Wenden gefahren.
Als vierköpfige Amateur-Crew segeln wir durch die Kykladen. Komm an Bord und begleite uns, während Wind und Wellen uns durch die Ägäis treiben. In dieser ersten Folge erzähle ich etwas über unseren Ausgangshafen auf Paros, die Geschichte der Insel, das vorherrschende Windsystem des "Meltemi" und darüber, wie man bequem hierher kommt.