Reisetagebuch

Queensize Bett im Kapselhotel Circular House
Queensize Bett im Kapselhotel Circular House

Singapur - Tag ohne Tageslicht

Heute muss ich in meinem Kapsel-Hotel umziehen. Von einer Wabe in die andere, denn eine Buchung in dem selben "Zimmer" war für meine Aufenthaltsverlängerung nicht möglich. NUn habe ich sogar ein Queensize Bett und ein bisschen mehr Platz. Ich möchte aber so bald wie möglich hier raus. Heute  und insgesamt. Diese Kapselhotels sind praktisch und bedarfsgerecht für zwei oder drei Übernachtungen. Aber bei mir ist es jetzt schon eine Woche und ich scharre mit den Hufen, um endlich wieder on the road zu kommen.

Heute war mein Plan, mich mit meinem Laptop und einem McDonalds-Kaffee an einen Tich der über das chinesische Neujahrsfest geschlossenen Café zu setzen. Baer deren Sitzbereiche waren heute abgesperrt und der Sicherheitsdienst patroullierte. Deswegen setzte ich mich mit meinem Kaffee im Pappbecher fraußen unter dem Vordach auf eine Bank und balancierte den Laptop auf den Beinen. Leise murmelnd fragte ich mich dabei selbst: "Was habe ich getan, dass ich unter solchen Bedingungen arbeiten muss?"
Dann sprang ich auf und setzte mich mit einem weiteren McDonalds-Kaffee wenigstens an einen Tisch drinnen im Schnellrestaurant. Dort hatte ich nur einen Tisch aber auch keine vernünftigen Arbeitsbedingungen. Eine Gruppe Maiaiinnen schnatterte Lautstark und am Nebetisch heulte ein Kind. Außerdem musste ich wegen der beiden Kaffees nun ständig pinkeln. Um halb zwei ging ich dann in das Untergeschoss und gönnte mir noch einmal eine Schale Gyudon (Reise mit Rindfleischstreifen, Miso-Suppe und gedünstetes Gemüse). Eine dumme Idee zwei Becher Kaffee mit Zucker zum Frühstück abzukippen, statt was ordentliches zu essen. Das mache ich nicht noch einmal, nehme ich mir vor. Draußen ist es grau und regnet unaufhörlich. Der Laptop-Akku ist fast leer, als trotte ich im Regen zurück zu meinem Kapselhotel und beziehe dort das neue Zimmer.
Ein Queensize-Bett: Das ist deutlich mehr Platz und mann schläft nicht mit dem Füßen immer auf dem eigenen Gepäck. Falls ich auf dieser reise oder den nächsten noch einmal in die Verlegenheit komme, in so einer Wabe zu übernachten, muss ich unbedingt darauf achten, ob sie auch größere Betten haben. Die Mehrkosten ist es wert, wenn man ein paar Nächte bleibt.
Seitdem sitze ich hier drinnen auf dem Bett und arbeite. eigentlich sind es optimale Bedingungen. Es ist ruhig, kühl, man hat Internet, Strom und gedämpftes Licht.

Das ewige Licht der kaputten Powerbank
Das ewige Licht der kaputten Powerbank

Das stammt von meiner Powerbank, denn die hat auch eine Lampe. Dieses Ding ist eine idiotische Konstruktion. Denn die Powerbank ist nicht nur ein Akku, sondern eben auch ein LED-Scheiwerfer. Der Knopf dafür ist ungeschützt an der Seite angebracht und natürlich wird er im Rucksack ständig gedrückt. jedes Mal, wenn ich den Akku aus der Tasche hole, brennt das Licht. Deshalb habe ich mit dem Mulit-Tool als allererstes den Knopf unbrauchbar gemacht. Die Lampfe brauche ich nicht, aber eine zuverlässige Powerbank. Heute hat sie sich aber aus unerfindlichem Grund selbst eingeschaltet und brennt seitdem. Ich habe noch ein bisschen an dem Loch, wo vorher der An-Aus-Knopf war rumgestochert. Aber vergeblich. Nun leuchtet sie halt vor sich hin. Ich habe schon alle Geräte damit geladen, um den gespeicherten Strim noch sinnvoll zu verbrauche, aber mehr geht nicht. Ich muss schauen, dass ich sie irgendwo unschädlich entsorge. So dumm, wie diese Powerbank konstruiert ist, brennt sie noch ab.

Gleich gehe ich wieder in das indische Bistrot hier in der Straße. Da nehme ich die Powerbank lieber mit, statt sie hier leuchtend auf der Matraze liegen zu alssen. Nicht, dass wegen dem Fehlkau auch noch dieses bis auf die letzte Kapsel ausgebuchte Hotel abbrennt.

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Jessica Welt

Seit etwa drei Jahren lasse ich auf meinen Reisen einen GPS-Tracker mitlaufen und füge alle zurückgelegten Routen in diese Karte ein. Strecken, die ich auf dem Landweg zurückgelegt habe, kennzeichne ich orange, welche, die ich zu Fuß gelaufen bin in grün und die, die ich auf dem Wasser per Boot oder Schiff bewältigt blau.