USA

  • Amarillo by Morning

    Heute beginnt meine Roadtrip durch Texas. Das Auto ist mit reichlich Wasser und noch mehr Dr. Pepper-Limonade beladen. Die Strecke habe ich auf Google Maps ausgekundschaftet. 340 Meilen, also etwa 545 Kilometer liegen heute vor mir. Mein Ziel: Die Stadt Amarillo im sogenannten Texas Panhandle, was frei übersetzt so viel bedeutet wie „Pfannenstiel von Texas“. Auf der Landkarte ragt nämlich ein kleines Stück Texas in die Bundestaaten New Mexico und Arizona hinein, so dass dieses Stück ein wenig so aussieht wie ein Griff, der an Texas dran ist. 

  • Amerikas rostige Gürtellinie Eine Industrieruine des amerikanischen Rust Belt

    Über Nacht hat mein Zug die Niagara-Fälle an der Nahtstelle zwischen dem Ontario- und Erie-See passiert und auch das kleine Stück Pennsylvania durchfahren, das an den See grenzt. Als ich die Augen öffne, passieren wir gerade Cleveland in Ohio. Das ist der sechste Bundesstaat auf meiner Reise. Nur wenig später fahren wir auch durch Indiana, dem siebten Staat, erreichen mit Illinois den achten Staat und kommen am Lake Michigan an. Die Region, die ich in den letzten 24 Stunden durchfahren habe, nennt man in den USA den Rust Belt, also auf Deutsch den Rostgürtel. „Rostig“ wegen der niedergegangenen alten Stahlindustrie. Der Nordosten der USA entlang der Großen Seen von Chicago über Detroit, Cleveland, Cincinnati und Pittsburgh bis an die Ostküste zu den Ausläufern der Metropolregionen Boston und Washington, D.C. hieß früher noch Manufacturing Belt, also frei übersetzt Industriegürtel. Es ist die älteste und größte Industrieregion der USA. Sie entstand ab der Mitte des 19. Jahrhunderts durch die Erschließung der Steinkohle- und Erzreviere in den Appalachen und der Eisenerzvorkommen am Ohio River. Dazu kam die beginnende Erdölförderung in Pennsylvania. Vorangetrieben wurde die Entwicklung des Manufacturing Belt vom starken Ausbau des Eisenbahnnetzes der USA. Die Bahnstrecke, die ich heute Nacht befahren habe, ist eine der Lebensadern dieser frühen amerikanischen Verbundindustrie. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts hatte der Manufacturing Belt seine volle Größe entfaltet; die am westlichen Ende gelegenen Großstädte Chicago und Milwaukee waren in dieser Zeit Zentrum der Lebensmittelindustrie, während sich die aufkommende Automobilindustrie auf Detroit und die Stahlindustrie auf Pittsburgh konzentrierte. Bis in die frühen 1970er Jahre war die Region das mit Abstand größte Industriegebiet der Vereinigten Staaten und eines der größten weltweit.
    Am Zugfenster zieht vor mir eine Art rostbraunes, schwerindustrielles Disneyland vorbei mit gewaltigen von grünen Ranken bewachsenen Anlagen. Im Zwielicht der Morgendämmerung wirkt es auf mich wie eine andere Welt.
    Doch als die Sonne etwas höher steht beginnen die Vororte von Chicago und im Dunst kommt auch die Skyline der Metropole am Lake Michigan in Sicht. Schließlich fährt unser Zug unter die Erde und in den Hauptbahnhof von Chicago ein.

  • Amtrak – Die Personenzüge in den USA Ich vor dem Amtrak Texas Eagle in Fort Worth

    Bis in die 1930er Jahre hatte das goldene Zeitalter für die großen Bahngesellschaften bestand, denn die meisten Menschen reisten mit dem Zug durch das Land. Doch dann begann die Motorisierung breiter Bevölkerungsschichten und die Nachfrage nach Reisezugverbindungen brach ein.

  • Angekommen - Stiefel aus! Während der vier Tage Zugreise längs und quer durch die USA bin ich nicht aus meinen Cowboy-Stiefeln gekommen. Aber ich darf vermelden, dass ich sie heute Abend nach Ankunft in Seattle trotzdem noch ohne Unterstützung eines Hufschmieds ausziehen konnte. Viel hat aber nicht gefehlt
  • Ankunft in Boston und Fahrt nach Rhode Island

    Ich war etwas unsicher, ob meine Reiseauftakt halbwegs so gelingt, wie ich ihn geplant habe. Beim Start meiner Tiger Tour durch Südostasien lief auch erst einmal alles glatt, doch dann war der China Airlines-Flieger nach Bangkok kaputt und startete mit vier Stunden Verzögerung.
    Heute lief alles glatt. Drei Stunden vor Abflug war ich schon am Frankfurter Flughafen, Einchecken und das Ausdrucken der Bordkarte hatte ich schon am Vorabend online erledigen können. Weil es ein Lufthansa-Flug war konnte ich sogar mein Gepäck selbstständig aufgeben. Dazu scannt man einfach die Bordkarte, dann kommt wird der Kofferanhänger ausgedruckt, den man um den Griff klebt. Den Koffer stellt man aufs Band und Tschüss.

  • Arrived - boots off! During the four-day train journey up and down the USA, I never got out of my cowboy boots. But I can report that after arriving in Seattle tonight I was still able to take them off without the assistance of a farrier. But not much was missing
  • Auf zum Santa Rosa Roundup Die Arena des Santa Rosa Roundup in Vernon, Texas

    Vernon liegt am Highway 287, den ich schon einmal von Fort Worth hierher nach Amarillo gefahren bin. Ich bin also genaugenommen schon einmal an Vernon vorbeigefahren. Damit ich nun nicht zweimal die gleiche Strecke zurückfahre, nehme ich einen Umweg und fahre erst ein ganzes Stück nach Süden, um dann parallel zu der bereits gefahrenen Strecke des Highway 287 nach Vernon. Die 350 Kilometer fahre ich in vier Stunden.

  • Austin to Fort Wort - Transfer to Texas Eagle The Amtrak Texas Eagle waiting at Fort Worth station

    Today begins the last day of my road trip through Texas. The Austin South Park Hotel is the nicest hotel I've stayed in in Texas - but also the most expensive. It took a bit of fiddling to stow all the purchases of the last few days in my only medium-sized suitcase. Because I bought a pair of cowboy boots in Amarillo, I now have to put my heavy hiking boots in my suitcase. They take up a lot of space. Also, yesterday I bought a large cool box for my brother at outdoor mall Cabela's. This is now my new hand luggage and replaces my backpack. Now the backpack has to be stowed away in the suitcase, too. Luckily, the cooler bag is the right size for me to fit my laptop in, upright and diagonally. And my narrow file folder with my documents also fits in. It's a nice coincidence that I now inevitably carry this cool bag with me, because I'll need some travel provisions for the next few days. Today I'm going to switch from car to train again and travel more than four days to the north-west corner of the USA. That's why I bought a lot of tin cans in the supermarket. I had small water bottles stashed in the trunk of my rental car at the beginning of my road trip and there are still a lot left.

  • Beginn meiner Coast2Coast-Roundup-Reise Der Flughafen von Boston

    Alles easy. Mit der Lufthansa von Frankfurt nach Boston zu fliegen, ist kein Problem. Es ist eine der Rennstrecken der Airline. Eingecheckt habe ich am Vorabend, am Flughafen scanne ich nur meine Bordkarte und drucke mir den Kofferanhänger selbst aus. Die Sicherheitskontrolle ist gut besetzt und hat nur wenig Publikum zu bewältigen. In fünf Minuten bin ich durch. Hätte die Bundespolizei rechtzeitig auch die automatische Grenzkontrolle besetzt und die Durchgänge eingeschaltet, wäre es auch hier schneller gegangen. So musste ich erst einmal etwas bei den Nicht-EU-Bürgern in der Schlange stehen, bis die automatischen Schranken in Betrieb genommen wurden. Trotzdem ging es diesmal total schnell. Drei Stunden soll man ja vor Interkontinental-Flügen am Flughafen sein. Nun sitze ich also zweieinhalb Stunden vor Abflug schon am Gate.

    Es kommt noch besser. Das Einsteigen und der Verladeprozess läuft so zügig, dass wir sogar schon früher als geplant in der Luft sind. Die 5900 Kilometer bis Boston schafft der Flieger in siebeneinviertel Stunden. Dort stehe ich dann aber fast eine Stunde an der amerikanischen Grenzkontrolle in der Schlange. Das ist meiner Erfahrung nach immer so. Die Einreise dauert am längsten. Auf der anderen Seite wartet mein Kumpel Rob, der mich abholen möchte. Ich muss ihn per WhatsApp vertrösten. Rob ist selbst Pilot für United Airlines, deswegen hat er keinen realistischen Bezug dazu, wie lange man tatsächlich für die Einreise braucht, denn er und seine Crew werden diesbezüglich ja privilegiert behandelt.

    Schließlich bin ich aber durch, werde von Rob empfangen und lade mein Gepäck in seinen Ford Explorer. Es ist Dienstagnachmittag und Rush-Hour in Boston. Mit meinem Geplapper sorge ich mehrmals dafür, dass Rob die Anweisungen des Navigationssystems überhört, während er sich durch den Innenstadtverkehr auf die Interstate kämpft. Wir verlassen den US-Bundestaat Massachusetts, dessen Hauptstadt Boston ist und fahren nach Süden ins angrenzende Rhode Island. Denn dort wohnt Rob.

  • Boring Automatic Transmission

    After 3000 kilometers driven, this sluggish, deadly boring automatic transmission of my car annoys me. Only now do I realize how important the experience of self-efficacy and the possibilities of expression of a manual transmission are for me.

  • Buda ohne Pest in Texas Hier haben sich offenkundig deutsche und ungarische Siedler niedergelassen. Letztere bestimmt vor 1873, als das heimische Buda noch nicht mit Pest zusammengelegt worden war.
  • Chicago - Durst ist schlimmer als Heimweh Lou Mitchell's im Bahnhofsviertel von Chicago

    Durst ist schlimmer als Heimweh, heißt es. Nun bin ich erst einige Tage auf dieser Reise durch Nordamerika unterwegs, deswegen ist das Heimweh ohnehin noch nicht so ausgeprägt. Aber der Durst ist gewaltig. Auf Platz zwei der dringendsten Bedürfnisse kommt der Hunger. Zum Glück habe ich heute Morgen schon den Hauptbahnhof von Chicago erreicht und hier einige Stunden Aufenthalt bis zu meiner Weiterfahrt. Über die Straße rüber liegt eines der beliebtesten Frühstücksrestaurants dieser Gegend: Lou Mitchell’s.

  • Crossing the Mississippi to Iowa This is the third time I'm crossing the Mississippi. This time heading west again from Illinois and now I'm rolling through Iowa

    This is the third time I'm crossing the Mississippi. This time heading west again from Illinois and now I'm rolling through Iowa, the 12th state on this trip.

    So far I have already traveled to the following states on this journey:   

    1. Massachusetts
    2. Rhode Island
    3. Connecticut
    4. New York
    5. Pennsylvania
    6. Ohio
    7. Indiana
    8. Illinois
    9. Missouri
    10. Arkansas
    11. Texas
    12. Iowa
  • Der Commodore, der Eisenbahnkönig, der Räuberbaron Cornelius Vanderbilt Bild: flickr/ Allison Meier

    Vanderbilt kam als viertes Kind zur Welt. Seine Vorfahren väterlicherseits stammten aus der Gemeinde De Bilt in der Provinz Utrecht, Niederlande. Die ursprüngliche Form des Familiennamens lautete van der Bilt, das heißt „aus De Bilt“. Diese Vorfahren wanderten 1650 aus. Vanderbilts Vater war ein armer Bauer und verdiente zusätzlich Geld mit Boottransportgeschäften im New Yorker Hafen.

    Vanderbilt verließ die Schule bereits mit elf Jahren. Im Alter von 16 Jahren kaufte er mit elterlichem Zuschuss ein Segelschiff, mit dem er einen Fährdienst zwischen Staten Island und New York eröffnete. Bald konnte er eine kleine Flotte von Booten aufbauen. Mit 20 Jahren heiratete er seine Cousine Sophia. Das Paar siedelte nach New York über, wo Vanderbilt mit seinem Schwager einen größeren Schoner baute.

  • Der Pony Express

    Der Pony-Express war ein als Reiterstafette organisierter Postbeförderungsdienst in den Vereinigten Staaten und für rund ein Jahr die schnellste Postverbindung in Nordamerika. Der Pony-Express nahm am 3. April 1860 den Betrieb auf.

  • Die Amischen in den USA Bild: flickr/gaeia/CC0

    Die Amischen sind eine Glaubensgemeinschaft mit Wurzeln in der reformatorischen Täuferbewegung, die überwiegend in den USA lebt, aber überwiegend von Südwestdeutschen oder Deutschschweizern abstammt. Sie sprechen untereinander meist Pennsylvaniadeutsch. Die Bezeichnung leitet sich vom Namen ihres Begründers Jakob Ammann ab. Vom Hauptstrom der Täufer, den Mennoniten, trennten sich die Amischen im Jahr 1693. Etwa 300.000 Amische leben heute in 32 Staaten der USA sowie im kanadischen Ontario in etwa 500 Siedlungen.

  • Die Fort Worth Stockyards

    Die Fort Worth Stockyards sind ein historisches Viertel in Fort Worth, Texas nördlich des zentralen Geschäftsviertels. Hier liegt der ehemalige Viehmarkt, der ab 1866 betrieben wurde. Die Einführung der Eisenbahnen im Jahr 1876 machte das Gebiet zu einem sehr wichtigen Knotenpunkt für den Viehhandel, an dem Rinder, Schafe und Schweine gekauft, verkauft und geschlachtet werden konnten. Bis 1907 verkauften die Stockyards eine Million Rinder pro Jahr.

  • Die Rocky Mountains Spiegelsee in den Rocky Mountains

    Die Rocky Mountains werden umgangssprachlich Rockies genannt und sind ein ausgedehntes Gebirge im westlichen Nordamerika. Die Gebirgskette erstreckt sich bis zu 5100 km  von New Mexico durch die bis nach Kanada. Ihr Name bedeutet übersetzt "felsiges Gebirge".
    Durchschnittlich sind die Rocky Mountains 2000–3000 Meter hoch. Die höchsten Berge der Rocky Mountains finden sich im Bereich des US-Bundesstaates Colorado und seiner direkten Nachbarstaaten, wo es viele Gipfel über 4000 m gibt.

  • Durch Oregon zur schönen Gepäckausgabe von Seattle Der Amtrak-Zug der kalifornischen "Coast Starlight"-Linie

    Im Coast Starlight-Zug sitzt in meiner Reihe ein Pärchen mit einem kleinen Mädchen, dass sich leider schon um halb sieben lautstark meldet und meinen Schlaf beendet. Das ist definitiv zu wenig Nachtruhe für mich gewesen. Ohnehin gibt es morgens im Zug immer mehrere Durchsagen aus dem Speisewagen, die den Ablauf des Frühstücks für die Gäste der 1. Klasse durchsagen und mitteilen, wann sich alle übrigen aus der normalen „Coach-Klasse“ dazu setzen dürfen. Zwanzig Dollar werden für das Essen im Speisewagen aufgerufen, für das Abendessen sogar 45 Dollar. Das ist mir zu viel. Immerhin habe ich noch eine halbe „All meat“-Pizza von meinem gestrigen Restaurantbesuch in Sacramento dabei. Ich zögere dieses Frühstück bis neun Uhr hinaus und verspeise sie dann erst. Danach ist die kleine Familie nebenan eine Weile irgendwo im Zug unterwegs. Es ist ruhig und die Pizza hat mich ausreichend schläfrig gemacht, so dass ich ohne Probleme noch einmal tief und fest bis 12 Uhr schlafe.

  • Ehrenamtliche Teilnahme an Air Defender 2023

    Ich hänge ja sowas nicht an die große Glocke, aber auch ich nehme am großen Luftverlegemanöver #AirDefender2023 teil. Ehrenamtlich und auf eigene Kosten simuliere ich eine Zivilistin, die in einer zivilen Passagiermaschine heute von Boston in den deutschen Luftraum einfliegt und ohne weitere Vorkommnisse sicher in Frankfurt landet.

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