Gleich als erste Besucherin betrete ich heute Morgen die Bücherei von Richmond morgens um neun. Hier finde ich ausgezeichnete Arbeitsbedingungen, denn es hat sich einiges angesammelt. Hier gibt es Schreibtische, WLAN, Toiletten, Strom und eine ruhige Atmosphäre zum Arbeiten. Schon in der letzten Staffel dieses Podcasts bin ich als digitale Nomadin gereist. Dabei arbeitet man, während man auf Reisen ist.
Im Grunde kann man das von überall, die Bedingungen dafür sind aber mal besser und mal schlechter. Auf dieser Reise war meine Produktivität noch nicht so groß, weil ich kaum einmal mehr als zwei Nächte an einem Ort war.
Auf der tagelangen Zugreise durch die USA hätte ich viel schreiben können, aber die Landschaft war viel zu oft zu sehenswert dafür.
Hier in Vancouver bleibe ich nun sechs Tage. Für meine Verhältnisse ist das geradezu sesshaft. Es gibt mir aber die Gelegenheit meine Produktivität etwas hochzufahren. Mittags gibt es dann vietnamesische Pho-Nudelsuppe. Damit ich den Tag in einer der sehenswertesten Städte der Welt aber nicht ganz in einer Bücherei verplempere, fahre ich am Nachmittag mit der Bahn noch über den Fraser River nach Vancouver und dort nach Harbourfront. Das ist der Sightseeing-Ort in Vancouver.
Hier legen die Kreuzfahrtschiffe an und Wasserflugzeuge starten und landen im Hafen. Sie verbinden die entlegenen Städte mit der Metropole oder machen auch einfach nur Rundflüge. Am beeindruckendsten finde ich eine indische Hochzeitsgesellschaft. Männer wie Frauen sind in herrliche Garderobe gekleidet und alle duften so gut. Vielleicht riechen sie auch einfach frisch gewaschen. In den letzten Wochen habe ich die intensivsten Gerüche auf Pferden oder im Schlafraum eines Backpacker Hostels empfunden. Danach duftet fast alles vergleichsweise gut. Nachdem ich das touristische Pflichtprogramm absolviert und die obligatorischen Fotos gemacht habe, fahre ich mit dem Bus wieder zurück in mein Richmond, esse chinesisches Rindfleisch mit Chili zu Abend und spendiere mir zur Belohnung ein Eis.