In Thailand tragen die Menschen zusätzlich zu ihrem offiziellen Vor- und Nachnamen auch einen Spitznamen.
Der offizielle Name spielt in Alltag nur sehr selten eine Rolle. Mit dem Spitznamen reden sich die Thais dagegen ständig an und benutzen ihn anders als in Deutschland sogar im Beruf. Die Spitznamen leiten sich dabei nur selten von den offiziellen Vornamen ab. In der thailändischen Sprache erfüllen sie darüber hinaus auch sprachliche Zwecke.
So benutzen jüngere Personen älteren Personen gegenüber für sich selbst den Spitznamen an Stelle des Personalpronomens. Einige Spitznamen haben keine Bedeutung. Spitznamen sollte man nicht Übersetzen, da viele übersetzt unsinnig wirken.
So sind Beispiels weise Schwein (muu), Huhn (gai) und Fisch (pla) häufige Spitznamen in Thailand. Eine Umfrage in Khon Kaen ergab, dass Lek dort der häufigste Spitzname ist. Andere häufige Spitznamen in Thailand sind: yai, duk-daa, gung, mot, an, jäng, dim, mai, bum, dtui, än, ding, nooi, däng, mäm, nüng, miao, nok, gop, oo, nit, nuu.
Es gibt aber in Thailand auch Spitznamen, die unbedingt zu vermeiden sind, weil sie auf Thai aber eine anzügliche oder abwertende Doppelbedeutung haben.
Hier die Top 6 Spitznamen, mit denen man sein Kind garantiert der Lächerlichkeit preisgibt:
1. Muschel หอย Hoi
Dieses Wort erheitert pubertierende Thais über alle Maße. Denn das Wort Muschel beschreibt auf Thai nicht nur den glibberigen Meeresbewohner und seine Schale, sondern auch das weibliche Genital.
2. Pfeilschwanzkrebs แมงดา Mang Da
Mang Da ist auf Thai die Bezeichnung für den Pfeilschwanzkrebs, einem urzeitlichen Tier, das heute noch so aussieht, wie seine Vorfahren vor 450 Millionen Jahren. Auf Thai bezeichnet dieses Wort aber auch einen Mann, der sich von seiner Frau aushalten lässt und auf deren Kosten lebt.
Dabei handelt es sich um eine Anspielung auf das verhalten der Pfeilschwanzkrebse während der Paarungszeit, wo das deutlich kleinere Männchen sich an den Rücken des Weibchens klammert, sich von ihm herumtragen lässt und sich von deren Nahrung ernährt.
3. Weiße Taube นกขาว Nok Kao
In den meisten Kulturen ist die weiße Taube das Symbol für den Frieden.
In Thailand ist die Wortbedeutung aber eine ganz andere: Sie beschreibt das männliche Genital.
Wenn also in Thailand jemand von der „Taube, die nicht krähen will“ spricht (Nok Kao Mai Khan), dann beschreibt er damit in der Regel eine Erektionsstörung beim Mann.
4. Waran เหี้ย Hia
Es ist recht einfach nachzuvollziehen, warum der Name dieses Tieres ein Schimpfwort in Thailand ist und ähnlich wie “Arschloch” im Deutschen gebraucht wird.
Das Tier ist einfach richtig hässlich.
In Thailand hat man im Rahmen einer Imagekampagne für die Tiere versucht, sie umzubenennen in Dua Ngön Du Thong (Silber-Goldenes Tier), doch ohne Erfolg.
5. Nashorn แรด Ret
Das thailändische Wort für Nashorn ist gleichzeitig auch für Frauen, die mit allen Mitteln versuchen, die Aufmerksamkeit der Männer auf sich zu lenken und dem männlichen Geschlecht aggressive nachstellen.
Und wer einmal ein Nashorn-Weibchen während der Paarungszeit gesehen hat, erkennt schnell, warum es zu dieser Doppelbedeutung des Wortes gekommen ist.
6. Wasserbüffel ควาย Kwaai
Der Klassiker: Obwohl diese liebenswürdigen Tiere in der thailändischen Kulktur überall präsent sind und verehrt werden, stehen sie vor allem für Ahnungslosigkeit. So beschreibt das Sprichwort „Vor einem Büffel Geige spielen“ genau dies: völliges Unverständnis und Dummheit.