Die Nacht im Zug war wieder eiskalt. Ich habe schon eine Jacke an und einen Pullover darüber, doch das langt nicht für diese Temperaturen, die die Klimaanlage in den Waggons erzeugt. Als zusätzliche Wärmeschicht habe ich schon die Neoprenhülle meines Laptops über die Beine gelegt und ein Strandtuch dient mir als scheinbare Decke. Sie wärmt nur psychologisch, denn sie ist so dünn, dass man hindurchsehen kann. Doch auch diese Nacht überstehe ich und bin überrascht, wie lange man in dieser Zwangshaltung doch schlafen kann. Die Rückenlehne der Sitze lässt sich zwar weit nach hinten klappen und eine zusätzliche Beinablage erweitert die Liegefläche – ein richtiges Bett ersetzt das alles aber nicht. Trotzdem kann ich bis halb acht schlafen. Wie erwartet haben wir über Nacht Colorado verlassen und als ich den Vorhang beiseite ziehe, sehe ich auf die sanften Hügel von Nevada.