Der vierte Tag meiner Motorradreise durch Kolumbien war der bislang herausfordernste. Zunächst mussten wir uns wohl oder übel durch die Stadt Neiva drängeln. Der Stadtverkehr ist für eine Motorradgruppe immer besonders schwierig, weil man sich schnell verliert. Mein kanadischer Mitfahrer Aaron ist auf Asphalt ohnehin immer etwas langsam, tut sich beim Überholen und in dichtem, srädtischen Gewühl schwer. Wir haben ihn schon am zweiten Tag einmal verloren und als wir am Ortsausgang von Neiva rechts Richtung Popayan abbiegen, ist er auf einmal weg. Wenn das passiert schicken wir uns über WhatsApp immer unsere Position, so dass wir uns möglichst zügig wiederfinden. Aaron ist leider weiter in die völlig falsche Richtung unterwegs. Ich bin an der Abzweigung schon ein Stück voraus gefahren und warte deshalb eine Dreiviertelstunde alleine im Wald. Richtig toll fühlt sich das nicht an. Wir beschließen schließlich uns mit Aaron an einem bereinbarten Punkt zum Mittagessen zu treffen. Das klappt und gemeinsam geht es einen anspruchsvollen Offroad-Pfad steil hinauf in die Berge der mittleren Andenkette. Hier beweist Aaron dagegen Talent und lässt sich von mir nicht abschütteln.